Ich ziehe Bilanz – nach dem 1. Jahr in der Selbstständigkeit

Bild fotolia: © Yantra | Am 01.07. 2013 habe ich mich nach langen stürmischen Gedanken für die Selbstständigkeit entschieden. Das ist jetzt über ein Jahr her und ich habe viele neue Erfahrungen gesammelt und mich in diesem Jahr persönlich verändert. Was lief gut? Auf welche Erfahrungen hätte ich verzichten können? Das berichte ich euch heute in meiner ganz persönlichen Bilanz. Ich beschränke mich auf die 5 wichtigsten Erfahrungen, denn sonst ufert dieser Beitrag aus.

1. Aller Anfang ist in meinem Fall aufregend.

Ich bin froh, dass mein Anfang nicht schwer war, denn von Seiten der Behörden hat alles reibungslos geklappt und ich war voller Tatendrang. Gleich am 2. und 3. Juli 2013 hatte ich meinen ersten Auftrag und bin mit einem völlig neuen Gefühl zu meiner Kundin gefahren. Ich kann die Anzahl der Coachings im Angestelltenverhältnis nur schwer schätzen, aber es waren eine Menge. Deshalb sollten diese 2 Tage Coaching nichts besonderes sein. Und doch war es etwas ganz anderes, auf eigene Rechnung zu arbeiten. Der Schutz eines Arbeitgebers, bekannte Wege und Ansprechpartner sind nicht zu unterschätzen. Aber ich wurde herzlich aufgenommen und konnte einige tolle Menschen bei Ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Viele weitere spannende Tage in dieser Firma haben mich durch das Jahr begleitet.

Fazit: Trau dich und du wirst nicht enttäuscht.

2. Mein Mann

Mein Mann hat sich 3 Monate vor mir selbstständig gemacht und einige Menschen aus unserer Umgebung haben uns liebevoll vor dem großen Risiko gewarnt, dass keiner von uns Beiden ein festes und sicheres Einkommen hat. Dennoch hatte ich immer eine Stimme in mir, die gesäuselt hat: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Nach einem Jahr kann ich sagen: Wir sind das perfekte Team. Unsere Fähigkeiten ergänzen sich und die Schulter des Anderen ist ein wichtiger Faktor in unsicheren Zeiten. Mittlerweile empfinde ich dieses Risiko als Bereicherung, denn wir teilen die gleichen Sorgen und Erfolgserlebnisse.

Fazit: Immer wieder mit ihm.

3. Meine Familie und Freunde

Ohne die Ratschläge und den Zuspruch meiner Freunde und Familie wäre das Jahr viel schwerer gewesen. Zugegeben musste ich lernen, diese Tipps anzunehmen. Hilfe von Anderen annehmen lag nicht in meinem Repertoire. Das hat sich definitiv geändert. Ich empfinde es mittlerweile als sehr wertvoll, die Blickwinkel vertrauter Menschen zu berücksichtigen.

Fazit: Vertraute Menschen wollen nur dein Bestes.

4. Selbstzweifel

Gerade in der zurückliegenden Woche habe ich mich wieder mal überreflektiert. Dieses ständige Hinterfragen oder Anzweifeln der eigenen Fähigkeiten kann ganz schön ausbremsen. Im Laufe des Jahres habe ich versucht, diese Macke positiv zu sehen. Ich möchte mich nicht mit „Joar, war gut“ zufrieden geben. Ich will „Das war super.“ hören. Jedes positive Seminar oder Coaching versuche ich abzuspeichern und mich in Momenten der Selbstzweifel daran zu erinnern. Ich bin auf einem guten Weg.

Fazit: Ich bin gut.

5. Der neue Kunde

Zur Selbstständigkeit gehört natürlich die Neukundenakquise. Wer mich kennt, weiß, wie gern ich verkaufe und mit neuen Kunden in Kontakt trete. Ich musste lernen, dass es etwas anderes ist, sich selbst zu verkaufen. Produkte oder Dienstleistungen von anderen Firmen? Kein Problem. Aber meine Eigenen...? Das waren Schuhe, in die ich erst hineinwachsen musste. Langsam passen sie ganz gut und drücken nur noch manchmal. Ganz oft habe ich mich an meine eigenen Ratschläge und Tipps aus Coachings erinnert. Sie funktionieren bei meinen Coachees, also auch bei mir.

Fazit: Trommeln gehört zum Business, nur die Melodie sollte vorher geübt werden.

Es war ein tolles Jahr mit tollen Menschen. Bitte fühlt Euch angesprochen, wenn ich „DANKE“ sage. Jetzt verabschiede ich mich für 2 Wochen in den Sommerurlaub mit meiner Familie. Ich wünsche euch sonnige, entspannte Tage...

Eure Juliane Schaber